Ich erinnere mich, ein Buch gelesen zu haben. Ich erinnere mich an einen Mann, der alles hinter sich lässt als würde er dem Ruf eines Messias folgen. Ich erinnere mich an eine Hängematte, an Schreibhefte, eine Dickärschige, jeden Tag Fisch, einen Engländer und einen Amerikaner, an ein Dorf - Cabo de Gata - an eine Katze natürlich und an einen Rochen. Ich erinnere mich an eine Mitteilung, eine Mitteilung an den Erzähler, eine Mitteilung vermittelt von einer Katze. Ich erinnere mich, dass die Katze schwanger ist, dass die Katze den Mann verlässt, weil er sie tritt, und an ein langweiliges und ödes Leben in diesem Dorf -- Cabo de Gata. Ich erinnere mich an einen nicht richtig Spanisch sprechenden Mann, der sein Leben durchhält, weil es keinen Plot hat im Gegensatz zur amerikanischen Literatur, die vom Plot lebt und deshalb auch nichts taugt. Ich erinnere mich an die amerikanische Nationalhymne, gespielt von Jimi Hendrix, und eine Bäckerei, ein Cafe, ein dunkles Zimmer und die Sonne. Alles Dinge, die den Alltag des Mannes ausmachen, so wie seine Schreibblockade. Ich erinnere mich an eine Mitteilung an mich, die das Buch für mich zu einem wichtigen Buch gemacht hat. Die Mitteilung lautet: Lesen ist Erinnerung. Für mich war es ein Buch über das Lesen, nicht über das Schreiben. Schreiben ist eben keine Erinnerung. Schreiben ist ein Akt der Unfähigkeit, ein Akt der alles hinter sich lässt, was der Schreibende jemals erlebt hat.
© GOO, Mai, 2014