Einmal ist ein Blau vom Himmel gefallen. Es fiel mir geradewegs in den Schoß. Zuerst dachte ich, es sei ein Kätzchen, so weich und flauschig fühlte es sich an. Ich sah das Blau höchst erstaunt an, fragte es, ob es etwa Hunger habe oder Durst. Und da es nicht antworten wollte, begann ich, es zu streicheln. Da hüpfte es vor Freude. Weil ich aber weiterarbeiten musste, legte ich das Blau in ein weich gepolstertes Körbchen, damit es meine Nähe spürte und ich die seine. Es wurde ein gutes, ein fruchtbares Arbeiten in diesen Tagen. Abends, wenn ich mich zur Ruhe legen wollte, deckte ich das kleine Blau liebevoll zu und sang ihm ein Gutenachtlied. Es lag ganz still, und ich bin überzeugt, es lauschte meinem Lied, denn es schnurrte leis.

Eines anderen Morgens aber, als ich nach meinem Blau sehen wollte, lag es nicht mehr in seinem Körbchen, und so sehr ich auch suchte und nach ihm rief, ich fand es nicht mehr. Ratlos sah ich zum Fenster hinaus und entdeckte mein Blau auch nicht hinter oder zwischen den vorbeiziehenden Wolken.

Von diesem Tag an stehe ich jeden Tag von morgens bis abends am Fenster, um nach meinem kleinen Blau Ausschau zu halten.

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